Debattenbeitrag zur Debatte nach der Kölner Silvesternacht
Autorin: Prof. Dr. Kira Kosnick
Wer dachte, es gäbe zu den Ereignissen der Silvesternacht in Köln und anderswo so gar nichts Amüsantes zu sagen, hat insofern Recht, als dass sexuelle Gewalt an Frauen in unserer Gesellschaft viel zu oft bagatellisiert wird. Dies geschah im Zuge der sogenannten ‚Sexmob‘-Vorfälle, wie die Bild Zeitung die Ereignisse betitelte, allerdings nicht, im Gegenteil: die Täter und die ihnen zur Last gelegten Taten bestimmen seit Beginn des Jahres die Schlagzeilen quer durch die bundesdeutsche Medienlandschaft. Der Kölner Polizeipräsident tritt zurück, Vertreter und Vertreterinnen der großen Parteien fordern Konsequenzen. Und Konsequenzen zeichnen sich bereits ab. Allerdings nicht so sehr hinsichtlich der von feministischer Seite schon lange geforderten Reform des Sexualstrafrechts, die als Gesetzentwurf nun schon länger in den Schubladen lag, sondern hinsichtlich der Asyl- und Integrationsdebatte, die seit dem Anstieg der Flüchtlingszahlen 2015 immer heftiger geführt wird.
Autorinnenporträt: Prof. Dr. Kira Kosnick forscht am Institut für Soziologie der Goethe-Universität Frankfurt am Main, mit dem Schwerpunkt Kultur und Migration. Sie ist Mitglied im „Rat für Migration“.
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