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Jahrestagung 2021 des Rats für Migration: Körper und “Rasse”. Konjunkturen von Rassismus in Europa

Datum und Ort: Vom 24.11 bis 26.11.2021 im Deutschen Hygiene-Museum Dresden

Überblick:

Die Jahrestagung 2021 des Rats für Migration fand vom 24. bis 26. November im Deutschen Hygiene-Museum Dresden statt. Unter dem Titel “Körper und ‘Rasse’. Konjunkturen von Rassismus in Europa” wurde der Fokus auf gegenwärtige und historische Konjunkturen von Rassismus in Europa gelegt. Die Veranstaltung untersuchte, wie rassistische Praktiken Körper nicht nur verletzen, sondern auch konstituieren. Dies wurde im Kontext der Themen „Grenzen“, „Erfahrungen“ und „Technologien“ diskutiert. Ein weiterer Schwerpunkt war die Bedeutung der rassismustheoretischen Untersuchung Europas für die politische Bildung.

Die Tagung war strukturiert in verschiedene Panels, Vorträge und Diskussionsrunden, die sich auf spezifische Themen konzentrierten, von der Rolle des Körpers im Rassismus bis hin zu spezifischen Fragen der politischen Bildung.

Hauptthemen:

    • Rassismus in Europa: Die Konferenz betonte, dass Rassismus in Europa ein systemisches Problem ist. Es wurde diskutiert, wie Rassismus in verschiedenen europäischen Ländern, einschließlich Deutschland, Dänemark, den Niederlanden, Frankreich und Italien, manifestiert wird.
    • Körper und Rassismus: Es gab einen besonderen Fokus auf den Körper und seine politische Dimension im Kontext von Kolonialität und Migration. Der Körper des “Anderen” als Konstrukt für Rassifizierungen wurde als wichtiger sozialer Akteur betrachtet.
    • Institutioneller Rassismus: Es wurde betont, wie institutioneller Rassismus in verschiedenen europäischen Ländern praktiziert wird, insbesondere in Bezug auf Migrations- und Asylpolitik.
    • Bedeutung von Migration: Die Konferenz betonte die Bedeutung der Migration für die Gestaltung und Veränderung der Gesellschaft und wie politische Entscheidungen und Debatten die Wahrnehmung von Migration beeinflussen.
    • Reaktionen auf Rassismus: Es wurde diskutiert, wie verschiedene europäische Länder auf Rassismus reagieren und welche Maßnahmen ergriffen werden, um ihn zu bekämpfen.
    • Rassismus in der Wissenschaft: Es wurde hervorgehoben, wie Rassismus in der akademischen Welt und in der Wissensproduktion manifestiert wird und wie bestimmte Stimmen und Perspektiven oft marginalisiert werden.
    • Aktivismus gegen Rassismus: Die Rolle von Aktivisten und zivilgesellschaftlichen Gruppen bei der Bekämpfung von Rassismus und bei der Sensibilisierung für rassistische Praktiken in Europa wurde betont.

Zu den Referent*innen gehörten unter anderem Thomas Krüger, Prof’in Dr. Yasemin Karakaşoğlu, Dr. Paul Mecheril, Dr. Esra Özyürek, Prof. Dr. Tobias Hübinette und Dr. Anja Besand.

Parallel zur Tagung fand ein rassismuskritisches Festival statt, das sich künstlerisch und kulturell mit Rassismus auseinandersetzte. Das Festival “Gewöhnliche Unterscheidungen. Rassismus und Rassismuskritik” zielte darauf ab, das Bewusstsein für Migrationsrealitäten zu stärken und eine Reflexion über Bildungsprozesse unter den Bedingungen der Migration zu ermöglichen.

Ein Video der Jahrestagung vom 26.11 bietet zusätzliche Einblicke in die besprochenen Themen und kann hier angesehen werden.