Initialbeitrag von Judith Purkarthofer (Universität Duisburg-Essen) und Christoph Schroeder (Universität Potsdam)[1], 03.07.2023 In wohlmeinenden Infobroschüren und Schulordnungen lesen wir Variationen des folgenden Satzes: „In Deutschland sprechen wir Deutsch, damit wir uns alle verstehen.“ In politischen Programmen lautet die Variation „Sprache ist der Schlüssel zur Integration“, wobei mit „Sprache“ durchweg „Deutsch“ gemeint ist. Was steckt aber hinter der Idee, Teilhabe erfordere nur…
Replik von Dr. Anne-Kathrin Will (Humboldt-Universität zu Berlin) Zum Abschluss der RfM-Debatte 2022 möchte ich auf die Kommentare zu meinem Initialbeitrag „Anstelle des Migrationshintergrundes: Eingewanderte erfassen“ antworten. Zunächst danke ich den Verfasser:innen der insgesamt zehn fundierten kritischen, konstruktiven und weiterführenden Kommentare.[1] Die zahlreichen Beiträge verdeutlichen die Vielschichtigkeit einer statistischen Erfassung migrationsbezogener Daten und geben zugleich wertvolle Hinweise für die Weiterentwicklung. Erwartbar…
Kommentar von Dr. Doris Liebscher, Juristin, Berlin - Einreichung am 29. Oktober 2022 Mit dem Initialbeitrag „Anstelle des Migrationshintergrunds – Eingewanderte erfassen“ hat Anne-Kathrin Will einen anregenden Impuls zu Alternativen zur Kategorie Migrationshintergrund angestoßen. In diesem Text sowie den darauf antwortenden Beiträgen wurden implizit auch Probleme im Zusammenhang mit der Erfassung von Vielfalt in der Migrationsgesellschaft analysiert, die sich in der…
Kommentar von Dr.' Tereza Hendl, Universität Augsburg & Dr. Daniel James, Universität Düsseldorf - Einreichung am 11. Oktober 2022 Einleitung Als Philosoph:innen mit Forschungsschwerpunkten in der Bioethik und der Philosophie der Sozialwissenschaften verfolgen wir die durch Anne-Kathrin Wills Initialbeitrag angestoßene Debatte mit großem Interesse. Dies insbesondere, weil sich uns diese Debatte als ein Lehrstück in Sachen Verknüpfung ethischer und epistemischer Probleme…
Kommentar von Prof.' Barbara John, Humboldt-Universität Berlin - Einreichung am 10. Oktober 2022 Mit dem Initialbeitrag „Anstelle des Migrationshintergrunds – Eingewanderte erfassen“ zur RfM-Debatte 2022 hat Anne-Kathrin Will den Anstoß zu einer intensiv geführten Diskussion über die Bedeutung und Verwendung von Migrationshintergrund als Kategorie der statistischen Erfassung und Repräsentation gegeben. Anne-Kathrin Will setzt sich in ihren Ausführungen kritisch mit den Empfehlungen…
Kommentar von Dr. Coşkun Canan und Anja Petschel, Statistisches Bundesamt¹ - Einreichung am 09. September 2022 Statistische Kategorien dienen keinem Selbstzweck, sondern immer einem spezifischen Erkenntnisinteresse. Dieses kann je nach dem gewählten Kontext sehr unterschiedlich aussehen und ebenso können auch die statistischen Kategorien selbst veränderlich sein und sich im gesellschaftlichen Diskurs weiterentwickeln. Zur Weiterentwicklung des Begriffs und Konzepts Migrationshintergrund hat die…
Kommentar von Dr. Susanne Worbs, Forschungszentrum des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge* - Einreichung am 28. August 2022 Als ehemaliges Mitglied der Fachkommission Integrationsfähigkeit freue ich mich, dass der Kommissionsvorschlag zum „Migrationshintergrund“ so lebhafte Reaktionen hervorgerufen hat. Dies zeigt sich nicht zuletzt in dieser vom Rat für Migration angestoßenen Debatte. Sie ist richtig und wichtig, weil es um viel mehr geht…
Kommentar von Dr. Linda Supik, FU Berlin - Einreichung am 28. August 2022 (Anm. der Autorin: Ich danke Norbert Cyrus für die redaktionelle Bearbeitung.) „Jeder Standard und jede Kategorie wertet einen Standpunkt auf und lässt einen anderen verstummen. Das ist an sich nichts Schlechtes – tatsächlich ist es unausweichlich. Aber es ist eine ethische Entscheidung, und als solche gefährlich – nicht…