Stellungnahme des Rats für Migration zu den
menschenfeindlichen Aufmärschen in Deutschland
Pressemitteilung vom 22. Dezember 2014
Der Rat für Migration verurteilt entschieden die völkischen Aufmärsche, die sich seit einigen Wochen etablieren. Sie werden getragen von menschenfeindlichen Meinungen über Asylbewerber, Flüchtlinge und vor allem einer verallgemeinernden Abwertung von Muslimen. Die Fokussierung auf eine religiöse Minderheit und infame Unterstellung einer „Islamisierung des Abendlandes“ widerspricht nicht nur den Tatsachen, sondern auch den zivilisatorischen Fortschritten der letzten Jahre.
Gerade in Deutschland sollten wir sensibel sein, wenn eine religiöse Minderheit zum Sündenbock für strukturelle Probleme gemacht wird. Wo im Vorfeld des Nationalsozialismus vor der „Verjudung“ der deutschen Gesellschaft gewarnt wurde und der Druck und die Krisen der Weltwirtschaftskrise sich gegen eine religiöse Minderheit kanalisierten, wird heute eine „Islamisierung des Abendlandes“ mit einer Propaganda herbeifantasiert, die sich gegen jede Vernunft abschottet…
Zur Pressemitteilung von Dr. Naika Foroutan, Prof. Dr. Werner Schiffauer, Prof. Dr. Andreas Zick gelangen Sie hier.