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Nachruf auf Christian Petry

Mit Christian Petry verlieren wir unseren Mentor, Förderer und Freund.

Als Mentor hat Christian Petry die Arbeit des Rats für Migration seit seiner Gründung immer auch inhaltlich mit großem Engagement begleitet. Er verfolgte in der ihm eigenen und bis zuletzt anhaltenden, jungenhaften Begeisterungsfähigkeit die inhaltlichen Auseinandersetzungen im Rat und gab wichtige Anregungen zur Schwerpunktsetzung. Zu nennen ist vor allem die Auseinandersetzung mit der Integration von Roma-Minderheiten, ein Thema, das ihm besonders am Herzen lag, sowie die Notwendigkeit, sich des Themas der Islamfeindlichkeit anzunehmen.

Als Förderer garantierte er im Namen der Freudenberg Stiftung von Anfang an und über die Jahre hinweg die finanzielle Grundausstattung des Rats. Ohne die dadurch gegebene finanzielle Stabilität und Berechenbarkeit hätte der Rat seine Aufgaben nicht in der Weise wahrnehmen können. Insbesondere war die Neuausrichtung des Rats 2012 letztendlich Christian Petry zu verdanken. Sie war notwendig geworden, weil die Aufgabe der Politikberatung vom mittlerweile gegründeten Sachverständigenrat wahrgenommen wurde. Es war der Vermittlung von Christian Petry zu verdanken, dass der Rat die Trägerschaft des Mediendienstes Integration mit Unterstützung der Integrationsbeauftragten des Bundes übernahm. Damit wurde die Vermittlung migrationswissenschaftlicher Erkenntnisse an die mediale Öffentlichkeit zur Schlüsselaufgabe des Rats.

Christian Petry war aber vor allem auch ein Freund. Wir freuten uns, wenn er uns aufsuchte und gemeinsam Ideen entwickelte. Er strahlte persönliche Anteilnahme, Wertschätzung und Wärme aus und er hatte einen sehr klugen Humor, den er auch in den kontroversen Diskussionen bewahrte, die er nicht selten selbst auslöste und an denen er sich gerne beteiligte. Und wir konnten uns auf ihn verlassen, wenn wir jemanden brauchten, der uns den Rücken freihält. Wir konnten uns sicher sein, in allen Fragen einer gemeinsamen (Aus-)Gestaltung der Migrationsgesellschaft, nicht zuletzt auch im Hinblick auf die Bekämpfung von Rassismus und Diskriminierung, an einem Strang zu ziehen. Deswegen konnten wir offen sein, unsere Probleme bei der Ratsarbeit mit ihm teilen und gemeinsam nach Lösungswegen suchen.

Christian Petry war unermüdlich in seiner Energie, war beharrlich in der Durchführung, auch über lange Zeiträume, er suchte Lösungen für Probleme und er war kreativ in der Konzipierung und im Aufbau von Organisationen, die die Dinge verbessert haben, wie die Regionalen Arbeitsstellen (RAA), den Mediendienst, den Rat für Migration, den Sachverständigenrat.

Dies alles erfüllt uns mit tiefer Dankbarkeit und großer Trauer, die wir mit seinen nächsten Angehörigen teilen.

Der Vorstand und die Mitglieder des Rats für Migration e.V.