Sprachen nach Bedarf statt Deutsch nach Vorschrift: Ein Plädoyer für einen pragmatischen Umgang mit Mehrsprachigkeit

Initialbeitrag von Judith Purkarthofer (Universität Duisburg-Essen) und Christoph Schroeder (Universität Potsdam)[1], 03.07.2023 In wohlmeinenden Infobroschüren und Schulordnungen lesen wir Variationen des folgenden Satzes: „In Deutschland sprechen wir Deutsch, damit wir uns alle verstehen.“ In politischen Programmen lautet die Variation „Sprache ist der Schlüssel zur Integration“, wobei mit „Sprache“ durchweg „Deutsch“ gemeint ist. Was steckt aber hinter der Idee, Teilhabe erfordere nur…

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Anstelle des Migrationshintergrundes Eingewanderte erfassen und für das rassistische Diskriminierungsrisiko Selbstbezeichnungen und selbstwahrgenommene Fremdzuschreibung

Replik von Dr. Anne-Kathrin Will (Humboldt-Universität zu Berlin) Zum Abschluss der RfM-Debatte 2022 möchte ich auf die Kommentare zu meinem Initialbeitrag „Anstelle des Migrationshintergrundes: Eingewanderte erfassen“ antworten. Zunächst danke ich den Verfasser:innen der insgesamt zehn fundierten kritischen, konstruktiven und weiterführenden Kommentare.[1] Die zahlreichen Beiträge verdeutlichen die Vielschichtigkeit einer statistischen Erfassung migrationsbezogener Daten und geben zugleich wertvolle Hinweise für die Weiterentwicklung. Erwartbar…

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Migration erklärt so wenig. Für eine statistisch eindeutige und separate Erfassung von Migration, Zugehörigkeit und Rassismus

Kommentar von Dr. Linda Supik, FU Berlin - Einreichung am 28. August 2022 (Anm. der Autorin: Ich danke Norbert Cyrus für die redaktionelle Bearbeitung.) „Jeder Standard und jede Kategorie wertet einen Standpunkt auf und lässt einen anderen verstummen. Das ist an sich nichts Schlechtes – tatsächlich ist es unausweichlich. Aber es ist eine ethische Entscheidung, und als solche gefährlich – nicht…

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Die Debatte über den Migrationshintergrund aus einer postmigrantischen Perspektive weitergedacht

Kommentar von Prof. Dr. Erol Yildiz, Universität Innsbruck - Einreichung am 10. August 2022 Alles in allem finde ich die Ideen, die Anne-Kathrin Will in ihrem Initialbeitrag entwickelt, für die wissenschaftliche Diskussion von Begriffen im Migrationskontext durchaus interessant. Allerdings bin ich mir nicht ganz sicher, ob der von ihr vorgeschlagene Weg der richtige ist, um gesellschaftlichen Phänomenen wie Diskriminierung und Rassismus…

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Ergänzung, Spezifikation oder Ersatz des ‚Migrationshintergrundes‘ und damit verbundene Folgen

Kommentar von Dr. Thomas Kemper, Universität Osnabrück - Einreichung am 09. August 2022   Einleitung[1] Der Initialbeitrag von Anne-Kathrin Will liefert wichtige Impulse und stößt eine grundsätzliche Debatte hinsichtlich der Messung von Migration an.  Sie schlägt vor, nicht mehr den ‚Migrationshintergrund‘, sondern ausschließlich ‚Eingewanderte‘ zu erfassen, insbesondere jedoch soll der ‚Migrationshintergrund‘ durch die Erhebung von subjektiver Selbstwahrnehmung und selbstwahrgenommener Fremdzuschreibung ersetzt…

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Migrationshintergrund überwinden reicht nicht: ein Appell für mehr Rassismusforschung und bessere Daten zu struktureller Ungleichheit

Kommentar von Dr. Merih Ateş, Deutsches Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM), Geschäftsstelle Nationaler Diskriminierungs- und Rassismusmonitor (NaDiRa) - Einreichung am 05. August 2022 Die Debatte um Kategorien in der Rassismusforschung wird kontrovers geführt (Baumann et al. 2018, Ahyoud 2018). Kritik und Mahnung für einen achtsamen Umgang sind zwar wichtig, allerdings werden die Kategorien benötigt, um die Vielfalt innerhalb der Gruppen…

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Die Messung von Zugehörigkeiten in der Migrationsgesellschaft: Ausblenden oder Analysieren systematischer sozialer Ungleichheiten?

Kommentar von Prof. Dr. Ludger Pries, Ruhr-Universität Bochum - Einreichung am 07. Juli 2022 Mit dem Initialbeitrag „Anstelle des Migrationshintergrundes: Eingewanderte erfassen“ hat Anne-Kathrin Will einen interessanten Beitrag zur Debatte um amtliche Kategorien der Messung von Migration geliefert. Der Titel ist Programm, es wird dafür plädiert, in der amtlichen Statistik nicht mehr die Migrationsgeschichte, sondern nur noch zu erheben „ob Menschen…

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Anstelle des Migrationshintergrundes – Eingewanderte erfassen

Initialbeitrag von Dr. Anne-Kathrin Will (Humboldt-Universität zu Berlin)   Einführung Die Verwendung der Kategorie ‚Migrationshintergrund‘ in amtlichen Statistiken und Berichten steht aktuell auf dem Prüfstand.[1] Die von der Bundesregierung eingesetzte Unabhängige Fachkommission Integrationsfähigkeit und die Konferenz der für Integration zuständigen Landesministerien empfehlen übereinstimmend, ‚Migrationshintergrund‘ nicht weiter zu verwenden. Aktuell ist aber offen, wie die statistische Kategorie neu bestimmt und benannt werden…

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